Erster Prozess vor Kosovo-Tribunal
Den Haag. Mehr als 20 Jahre nach dem Kosovo-Krieg hat vor dem Sondergericht in Den Haag der erste Strafprozess zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen begonnen. Der Exkommandant der albanischen Miliz »Kosovo-Befreiungsarmee« (UÇK), Salih Mustafa, steht seit Mittwoch als erster Angeklagter vor dem Gericht. Er soll einen internen Geheimdienst der albanischen Miliz geleitet haben. In einem Straflager bei Pristina sollen er und seine Untergebenen im April 1999 mindestens sechs Zivilisten grausam gefoltert haben, einer der Männer sei ermordet worden. Die Opfer waren nach Angaben der Anklage alle Kosovo-Albaner, die von der UÇK als »Kollaborateure« angesehen worden waren. Während des Kosovo-Krieges von 1998 bis 1999 hatte die UÇK gegen serbische Truppen gekämpft, um die Abspaltung des vorwiegend von Albanern bewohnten Kosovos von Serbien zu erzwingen. Dies gelang schließlich mit den Bomben der NATO. (dpa/jW)
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