Frage des Geldes
Von Cézanne und Monet bis zu Gauguin und Matisse: Die Fondation Louis Vuitton hat die legendäre Sammlung der russischen Brüder Morosow nach Paris geholt. Die Sammlung, die erstmals außerhalb Russlands gezeigt wird, vereint neben Ikonen der französischen Moderne auch Werke bedeutender Künstler der russischen Avantgarde wie Malewitsch und Serow.
Die Schau mit rund 200 Exponaten ist bis 22. Februar 2022 zu sehen. Fünf Jahre nach der spektakulären Schtschukin-Sammlung, die mehr als 1,2 Millionen Besucher anlockte, setzt die private Kunststiftung des französischen Multimilliardärs Bernard Arnault ihre russischen Blockbusterschauen fort. Mehrere Museen hätten versucht, dieses Projekt zu organisieren, sagte Jean-Paul Claverie, der persönliche Kulturberater von Arnault, dem Radiosender Radio classique. Lange, fast schon diplomatische Verhandlungen seien notwendig gewesen. Die Brüder Michail (1870–1903) und Iwan Morosow (1871–1921) hatten zunächst Werke russischer Zeitgenossen zusammengetragen, bevor sie in den 1890er Jahren die französischen Impressionisten und Postimpressionisten entdeckten. Die Textilindustriellen begannen die Künstler zu fördern, als diese noch umstritten waren.
Jeweils ein Saal ist Paul Cézanne, Paul Gauguin und Henri Matisse gewidmet. Mit »Les Saltimbanques« (Die Gaukler) hatte Iwan Morosow auch das erste Bild von Pablo Picasso nach Russland geholt. Bei Pierre Bonnard gab er fünf monumentale Werke in Auftrag, darunter »Das Mittelmeer«. Die Brüder Morosow waren Zeitgenossen und Freunde des russischen Geschäftsmanns und Kunstmäzens Sergej Iwanowitsch Schtschukin (1854–1936). Die von Schtschukin und den Brüdern Morosow aufgebauten Sammlungen vereinten die gewagtesten Arbeiten des 20. Jahrhunderts. Sie teilten auch dasselbe Schicksal: Nach der Oktoberrevolution im Jahr 1917 wurden die Sammlungen beschlagnahmt, bevor sie 1948 aufgelöst wurden. Heute werden die Werke in verschiedenen russischen Museen aufbewahrt, vor allem im Puschkin-Museum in Moskau, in der Eremitage in St. Petersburg und der Tretjakow-Galerie in Moskau. (dpa/jW)
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