Anzeige ist raus
Trotz Protests aus Lateinamerika hat in München eine Auktion präkolumbischer Kunstgegenstände stattgefunden. Das teilte eine Mitarbeiterin des Auktionshauses Gerhard Hirsch Nachfolger am Dienstag auf Anfrage mit. Mexikos Regierung hatte gut eine Woche zuvor die Absage der Auktion gefordert. 74 der insgesamt 324 Artefakte – etwa Figuren, Masken und Gefäße – seien Eigentum der mexikanischen Nation, ihr Verkauf eine Straftat nach mexikanischem Recht. Das Auktionshaus behauptete, die Provenienz alle Objekte sei geklärt, sie befänden sich legal in Deutschland.
Am Dienstag hatten sich die Botschafter elf lateinamerikanischer Länder in einer gemeinsamen Pressekonferenz in der mexikanischen Botschaft in Berlin gegen die Durchführung der Auktion ausgesprochen. Dabei waren Vertreter von Regierungen mit verschiedener politischer Ausrichtung – etwa Venezuelas, Kubas, Chiles und Kolumbiens. »Diese Art von Handel ist untrennbar mit der Ausplünderung, Unterdrückung und Ausrottung der ursprünglichen Völker verbunden«, schrieb der mexikanische Botschafter Francisco Quiroga auf Twitter. Die mexikanische Kulturministerin Alejandra Frausto hatte zuvor in einem Brief an das Auktionshaus geschrieben, bei Mexikos Generalstaatsanwaltschaft sei Anzeige erstattet worden.
Zur Auktion gehörten auch Gegenstände aus Peru, Bolivien, Costa Rica, Panama, Guatemala, Kolumbien und Ecuador. Manche von ihnen waren mehr als 2.500 Jahre alt. Es gab zunächst keine Angaben darüber, welche von ihnen ersteigert wurden und für wieviel Geld. Im Katalog waren Preise von bis zu 100.000 Euro angegeben. (dpa/jW)
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