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Aus: Ausgabe vom 25.09.2021, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Quad-Manöver

»Komplexe Übungen«, darunter Operationen gegen Ziele an Land, zudem Luft- und U-Boot-Abwehr: Das waren laut Angaben der indischen Marine einige der militärischen Aufgaben, die im Verlauf von Phase eins des diesjährigen Quad-Manövers »Malabar« geprobt wurden. Malabar war ursprünglich eine bilaterale Manöverserie, die Indien und die Vereinigten Staaten 1992 gestartet hatten. Nach einer zunächst holprigen Entwicklung wurde sie ab 2007 gezielt erweitert. Seit 2020 findet Malabar regelmäßig unter Einbindung der Streitkräfte Japans und Australiens als Quad-Kriegsübung statt. Im vergangenen Jahr nahmen sogar zwei Flugzeugträgerkampfgruppen an dem Manöver teil, eine aus den USA, eine aus Indien. Wozu das Ganze? Sudarshan Shrikhande, pensionierter Konteradmiral der indischen Marine, hielt es unlängst im Gespräch mit der Tageszeitung The Indian Express ausdrücklich fest: Der Quad-Pakt müsse gemeinsam den Krieg üben, denn er sei »ein Schlüsselinstrument« für die »Abschreckung« gegenüber China.

Dabei soll der Quad-Pakt, erklärte Konteradmiral Shrikhande, weiter »expandieren«. Versuche, andere Staaten fest einzubinden, sind bislang gescheitert. Vietnam etwa ließ Testballons der Quad-Staaten, ob es nicht Bündnismitglied sein wolle, regelmäßig platzen. Die EU hat in ihrer neuen Indopazifik-Strategie eine intensivere Zusammenarbeit mit dem Quad in Aussicht gestellt, wenngleich – jedenfalls vorläufig – nicht unbedingt militärisch. Einzelne Staaten Europas haben allerdings inzwischen begonnen, im Rahmen von Manövern mit dem Quad zu kooperieren. Berichten zufolge will Großbritannien sich im Oktober an einer »Quad-plus«-Übung beteiligen. Es könnte sich um die Phase zwei von Malabar 2021 handeln, die für Mitte Oktober angekündigt ist. Im April hat Frankreich ein erstes gemeinsames Manöver mit den Quad-Staaten abgehalten. Dass es das in absehbarer Zeit wiederholen wird, mag man nach dem Abschluss des ­AUKUS-Pakts bezweifeln. (jk)

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