75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Freitag, 22. November 2024, Nr. 273
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 14.11.2003, Seite 16 / Aktion

Kein Abo? So nicht! Plus403 mit uns!

Und wer bezahlt die Redaktionskosten?

Unser Ziel, 550 Abos aller Art (diese Woche erreichten uns 51 reguläre Printabos, Geschenkabos, Internetabos und Umsteiger auf eine höhere Preisklasse) bis zur Rosa-Luxemburg-Konferenz am 10.Januar einzuwerben, ist durchaus bescheiden: Wenn wir es erreichen, ist die ökonomische Ausgangslage vergleichbar mit der vor einem Jahr. Sie hat sich dann also trotz widriger Umstände nicht weiter verschlechtert – aber eben auch nicht wesentlich verbessert. Wir wären zwar für die laufenden Geschäfte gewappnet, für die heftigen Stürme, die eine konsequent linke Zeitung zu erwarten hat, allerdings noch nicht. Dafür brauchen wir eine echte Auflagensteigerung.

Mag das Ziel auch bescheiden sein, anspruchsvoll ist es trotzdem: Während in der Zeitungsbranche über Auflagenrückgänge und Umsatzeinbußen geklagt wird, wollen wir beides stabil halten. Und auf eine Preiserhöhung verzichten. Als wir 1995 die junge Welt in Eigenregie der Belegschaft übernommen haben, war sie die teuerste überregionale Abozeitung. Zwar sind wir mittlerweile die billigste, für viele ist aber der Preis ein wichtiger Grund, die junge Welt nicht zu abonnieren. Und Hauptgrund bei Abbestellungen sind Finanzprobleme. Deshalb ist es für uns so wichtig, daß wir mit Erreichen des Ziels eine Preissteigerung auch in den kommenden Monaten ausschließen können.

Abozuwächse sind schwer zu erreichen (selbst wenn Werbemillionen zur Verfügung ständen). Uns hilft allerdings die Einsicht unserer Leserinnen und Leser in die Notwendigkeit, sich an den Kosten für die Herstellung der jungen Welt zu beteiligen und weitere Abos einzuwerben. Besonders deutlich wird das bei den Onlineabos: Onlinenutzer könnten die junge Welt kostenlos nutzen, aber über 500 Nutzerinnen und Nutzer haben sich mittlerweile für das freiwillige Internetabo entschieden. Damit können wir mittlerweile weitgehend unseren Internetauftritt finanzieren – allerdings ohne Berücksichtigung der Redaktionskosten. Das ist ungefähr so, als wenn die Printabonnenten nur für Druck und Vertrieb bezahlen würden. Die Redaktionskosten müssen aber ebenfalls bezahlt werden. Und an den Personalkosten in Verlag und Redaktion kann nicht gespart werden, ohne die Qualität zu beeinflussen. Verbesserungen und Entwicklung der jungen Welt sind bei ständiger personeller Unterbesetzung nicht zu realisieren. Seit 1995 konnten wir keinerlei Lohn- oder Honorarverbesserungen realisieren, die Zeilengelder für unsere Freien sind konstant niedrig. Um aber wenigstens dieses niedrige Niveau halten zu können, brauchen wir eben die in dieser Aktion angepeilten 550 Abonnements aller Art. Wir wissen, daß da noch überall Reserven sind: Viele Leser der Printausgaben haben noch immer nicht abonniert. Einige Abonnenten könnten auf eine höhere Preisklasse umsteigen. Andere wissen noch gar nichts von dieser spannenden Zeitung. Und im Internet werden täglich über 8000 Computer zugeschaltet. Da dürften noch einige Abos drin sein.

Mittelfristig sind wir auf stärkere Zuwächse angewiesen. Zum einen brauchen starke Bewegungen eine starke, unabhängige linke Zeitung. Wir sind aber ebenso auf eine starke außerparlamentarische linke Bewegung angewiesen: Gemeinsam können wir für ein Klima wirken, das sich mit den bestehenden Verhältnissen nicht nur kritisch auseinandersetzt, sondern in dem radikale Veränderungen eingefordert werden. Zum anderen nehmen die Angriffe auf die junge Welt spürbar zu (wir werden demnächst darüber ausführlicher berichten). Damit wir den Anforderungen, die in den nächsten Monaten und Jahren an uns gestellt werden, wenigstens einigermaßen gerecht werden können, brauchen wir Entwicklung: Entwicklung der Zeitung, Entwicklung der Abozahlen. Mit den 550 Abos aller Art bis zum Januar verschaffen wir uns gemeinsam eine gute Ausgangsposition dafür.

Verlag und Redaktion

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!