Fraktionen gegen Termin für Afghanistan-Bilanz
Berlin. Die Fraktionen von Union, SPD, Grünen und FDP haben laut einem ARD-Bericht ihre Teilnahme an der Auftaktveranstaltung des Verteidigungsministeriums für die Aufarbeitung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr am Mittwoch abgesagt. Das ARD-Hauptstadtstudio berief sich am Sonntag auf Informationen aus Parlamentskreisen. Der Zeitpunkt der Veranstaltung sei »völlig unpassend«, hieß es demnach übereinstimmend aus den Fraktionen. Ein so wichtiges Thema wie die Aufarbeitung von 20 Jahren »Engagement« in Afghanistan so kurz nach der Wahl und mitten in der Sondierungsphase für eine neue Regierung zu beginnen, sei deplaziert, verlautete demnach aus den Parteien weiter. Ihre Entscheidung haben die Fraktionen nach ARD-Informationen untereinander abgesprochen. (AFP/jW)
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Leserbrief von Burkhard Laurich aus Blankenburg (Harz) (11. Oktober 2021 um 14:00 Uhr)Für die Fraktionen von Union, SPD, Grünen und FDP wird der Zeitpunkt wohl immer »völlig unpassend bzw. deplaziert« sein! Dabei wäre es nur die »Auftaktveranstaltung des Verteidigungsministeriums« für die Aufarbeitung des Afghanistan-Einsatzes gewesen. Es wäre sehr hilfreich für jede kommende Regierung, unverzüglich über die Opfer und die Kosten für alle Beteiligten dieses Einsatzes nicht nur zu reden, auch die folgerichtigen Konsequenzen zu ziehen. Nämlich im Sinne des Buches »Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror« (dito jW vom 4.10.: »Kein ›guter Krieg‹«). Insbesondere betreffs des Rassismus der »westlichen« Zentral- und Westasienberichterstattung. Allgemein bekannt ist inzwischen auch, dass Kampfeinsätze enorme Kosten verursachen und Kriege die größten Klimakiller sind. Eine friedlichere Welt wurde mit derartigen Mitteln bisher nicht erreicht. Die aktuellen und künftigen Menschheitsaufgaben erfordern einen neuen Umgang auf Augenhöhe zwischen den Nationen der Welt.
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