Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 23.10.2021, Seite 15 / Geschichte

Anno … 43. Woche

1886, 28. Oktober: Auf Bedloe’s Island (heute: Freiheitsinsel) in New York wird die »Freiheitsstatue« von US-Präsident Grover Cleveland eingeweiht. Die von dem französischen Bildhauer Frédéric-Auguste Bartholdi geschaffene Monumentalstatue, die die römische Freiheitsgöttin Libertas darstellt, ist ein Geschenk Frankreichs an die USA in Gedenken an die Unabhängigkeit des Landes. Die afroamerikanische Zeitung Cleveland Gazette kommentiert, die Aufstellung der Statue sei eine Farce und fordert, diese angesichts des Rassismus im Lande im Meer zu versenken.

1936, 25. Oktober: Anlässlich des Besuchs des italienischen Außenministers Galeazzo Ciano in Berlin wird ein Kooperationsvertrag zwischen beiden faschistischen Mächten unterzeichnet, der die »Achse Berlin–Rom« begründet. Nach vorausgegangenen Absprachen über die Unterstützung der Franco-Putschisten in Spanien enthält das Abkommen, in dem Hitlerdeutschland die italienische Annexion Abessiniens (Äthiopiens) anerkennt, auch Übereinkünfte über die gegenseitigen Interessen auf dem Balkan.

1966, 30. Oktober: Aus Protest gegen die von der CDU/CSU geplanten Notstandsgesetze führt das Kuratorium »Notstand der Demokratie« in Frankfurt am Main einen Kongress durch. Bei der von ca. 30.000 Menschen besuchten Abschlusskundgebung auf dem Römerberg, spricht neben dem IG-Metall-Vorstandsmitglied Georg Benz und dem Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger auch der Philosoph Ernst Bloch. Er fordert, die Notstandspläne zurückzunehmen, und erinnert an den Artikel 48 der Weimarer Verfassung, der den Aufstieg der Faschisten mit ermöglicht habe.

1971, 25. Oktober: Die Volksrepublik China wird von der Generalversammlung der Vereinten Nationen als die rechtmäßige Vertretung Chinas anerkannt. Das von Chiang Kai-Shek kontrollierte Taiwan verliert damit seinen Platz in der UNO.

1976, 26. Oktober: Nahe der Gemeinde Brokdorf in Schleswig-Holstein beginnt unter starkem Polizeischutz der Bau eines Kernkraftwerks. Nach heftigen Protesten wird nach wenigen Monaten ein Baustopp verhängt. Als Ende 1980 bekannt wird, dass die Bauarbeiten fortgesetzt werden sollen, führen Atomkraftgegner im Februar 1981 trotz Verbots eine Großdemonstration mit 100.000 Teilnehmern durch. Das Verbot der Versammlung führt 1985 zu einem Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts, das im sogenannten Brokdorf-Beschluss das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit bestätigt.

  • Leserbrief von Herbert Stieler (28. Oktober 2021 um 11:54 Uhr)
    Ich bin seit 55 Jahren Leser der jW. Ich schätzte sie zu DDR-Zeiten wegen ihrer Serien und Beiträge zu geschichtlichen Ereignissen. Auch nach der Annexion der DDR war für mich die Aufarbeitung besonders der deutschen Geschichte ein Hauptgrund, die jW regelmäßig zu lesen. Heute vor 60 Jahren stand die Welt am Rand des dritten Weltkrieges am Grenzübergang Friedrichstraße in Berlin. Nicht eine Zeile der Erwähnung fand ich in der heutigen Ausgabe vor. Gerade in Zeiten, wo die USA inclusive NATO erneut mit gefährlichen Provokationen weltweit einen neuen kalten Krieg provozieren, wäre dieses Datum Grund genug, diese Ereignisse wieder in Erinnerung zu bringen.

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