Gemeinsam mehr erreichen
Von KommunikationAusbeutung ist ein Begriff, der oft für Fehldeutungen herhalten muss. Sicher waren die Arbeitsbedingungen, denen Männer, Frauen und sogar Kinder im sogenannten Manchesterkapitalismus unterworfen waren, besonders schlecht für Körper, Psyche und die sozialen Beziehungen der Menschen untereinander. In den zentralafrikanischen Goldminen und kambodschanischen Nähereien sind sie das auch heute noch. Doch Karl Marx machte – gegen alle liberalen und libertären Moralapostel seiner Zeit – klar, dass jede Form von kapitalistischer Lohnarbeit Ausbeutung ist. Schließlich muss der Wert der Ware Arbeitskraft immer geringer als der Wert der hergestellten Waren sein. Nur so entsteht Mehrwert – und Profit, für wenige einzelne Kapitalisten.
Mit diesem Wissen sind die aktuellen Arbeitskämpfe im öffentlichen Dienst als Kampf um Abmilderung der Ausbeutung zu sehen, auch wenn die Kolleginnen und Kollegen dort nicht, wie ihre Klassengenossinnen und -genossen in den asiatischen oder afrikanischen Sweatshops, unter absoluter Armut leiden.
Das ist auch nicht der Gegenstand solidarischer Klassenkämpfe, deren Programm die Abschaffung der Lohnarbeit – und damit der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen – ist. Der Ford-Streik vor 38 Jahren ist ein Beispiel dafür, dass sich in Deutschland geborene Proletarier solidarisch für die Interessen ihrer migrantischen Kolleginnen und Kollegen einsetzen und so zusammen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für alle erreichen können.
1947 wurde die Junge Welt gegründet, ab 1949 erschien sie in der DDR. Dort war die Ausbeutung bereits abgeschafft worden, bis sie 1989/1990 zurückkehren sollte.
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