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Mitteilungen
Im Mitteilungsblatt der Alfred-Klahr-Gesellschaft schreibt Manfred Mugrauer über eine der »zentralen politischen Fragen der unmittelbaren Nachkriegszeit« in Österreich: den Umgang mit den etwa 700.000 ehemaligen Mitgliedern der NSDAP. Neben der Demokratisierung und Verstaatlichung habe »das ›Naziproblem‹« geradezu im Mittelpunkt des politischen Programms der KPÖ gestanden. Die Partei habe immer zwischen den Hauptschuldigen und Kriegsverbrechern einerseits und »›kleinen‹ Nazis« bzw. »Mitläufern« auf der anderen Seite unterschieden, gleichzeitig aber eine »Mitschuld aller NSDAP-Mitglieder« festgestellt und deren Entfernung aus dem öffentlichen Leben gefordert. Zwischen 1950 und 1955 unternahm die KPÖ mit der »Nationalen Liga« einen Versuch, mit ehemaligen Nazis »in Berührung zu kommen«. Mugrauer weist nach, dass die Initiative dafür nicht – wie in der antikommunistischen Literatur behauptet – von der KPÖ ausging und dementiert auch den Mythos, es habe sich hier um eine »prosowjetische Neonazigruppe« gehandelt. Außerdem: Konstantin Paul über Berta Lask und das proletarisch-revolutionäre Theater, Esche Schörghofer über das Leben des Wehrmachtsdeserteurs und Kommunisten Josef Mühlauer, Michael Graber über eine Begegnung mit dem KPÖ-Vorsitzenden Franz Muhri im Jahr 1966. (jW)
Mitteilungen der Alfred-Klahr-Gesellschaft, Jg. 28/Nr. 3 (Oktober 2021), 24 Seiten, 1,50 Euro, Bezug: Alfred-Klahr-Gesellschaft, Drechslergasse 42, A-1140 Wien, E-Mail: klahr.gesellschaft@aon.at
ISW-Report
Das aktuelle Heft der Schriftenreihe des Münchner Instituts für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung versammelt unter der Überschrift »Die gespaltene Republik« drei Beiträge zum Thema Armut und soziale Ungleichheit in Deutschland. Christoph Butterwegge untersucht die »Ungleichheit im ›Corona-Kapitalismus‹ der Gegenwart«. Leo Mayer fragt sich, ob Umverteilung »das Problem Armut/Reichtum« lösen kann. Melanie Stitz skizziert die »systemrelevante Arbeit, die überwiegend von Frauen geleistet wird«, und geht der Frage nach, »ob und inwiefern Geschlecht noch immer einen Unterschied macht«. (jW)
ISW-Report, Nr. 127, 25 Seiten, 3 Euro, Bezug: Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e. V., Johann-von-Werth-Str. 3, 80639 München, E-Mail: isw_muenchen@t-online.de
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