Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 20.12.2021, Seite 11 / Feuilleton
Musik

Vicente Feliú gestorben

Vicente Feliú, Mitbegründer der kubanischen ­Nueva-Trova-Bewegung, ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 74 Jahren in Havanna, als er kurz vor einem Auftritt im Musikmuseum einen Herzinfarkt erlitt. Das berichtete die kubanische Tageszeitung Granma am Freitag auf ihrer Website.

Der am 11. November 1947 in Havanna geborene Feliú galt als einer der wichtigsten und populärsten Singer-Songwriter Kubas. Zusammen mit Pablo Milanés, Silvio Rodríguez und anderen gründete er 1972 die Nueva-Trova-Bewegung (Neue Troubadoure): Lässig im Stil, poetisch im Ausdruck wurden Themen des sozialistischen Alltags verhandelt, auch Politisches nicht ausgespart. »Anspruchsvolle Zuhörmusik, die jederzeit in Leichtigkeit, aber auch in Rockig­keit bzw. Bockigkeit umschlagen kann. Weil sie von ihren Liedern mehr wollen als ein bisschen Mitwippen«, schrieb die jW 2009, als Feliú auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz spielte.

Die hippiesken Liedermacher gefielen zunächst nicht allen Kulturpolitikern, dann wurde man doch miteinander warm. Feliú stand fest zur Kubanischen Revolution, sparte aber nicht mit Kritik, wo er sie erstarren sah, so mahnte er zuletzt mehr Offenheit für die LGBTI-Community an. 1979 erschien sein bis heute beliebtestes Lied »Créeme« (Glaube mir), zu seinen bekanntesten Aufnahmen zählen auch »Aurora« (1995) und »Guevarianas« (1997). Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel schrieb am Sonnabend auf Twitter, Feliús plötzlicher Tod sei ein »Schlag für die Seele des Landes«: »Möge sein emblematisches ›Glaube mir‹, seine Guevarianas, seine Auroras und seine tiefe Loyalität zur Revolution uns immer erleuchten. Auf Wiedersehen, lieber Freund.« (jW)

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