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Aus: Ausgabe vom 22.12.2021, Seite 15 / Antifaschismus
Neonazis vor Gericht

NRW: WDR-Reporter im Zeugenstand

Von Iris Bernert-Leushacke, Dortmund

Dortmund. In dem Großverfahren am Landgericht Dortmund gegen zehn Faschisten wegen antisemitischer Parolen hat am Montag der WDR-Journalist Christof Voigt als Zeuge ausgesagt. Der heute 48jährige hatte am Abend des 21. September 2018 den Aufmarsch der Faschisten begleitet und gilt als fundierter Kenner der dortigen Neonaziszene. Voigt filmt seit mehr als 20 Jahren im Ruhrpott faschistische Aufzüge und berichtet als freier Journalist im WDR darüber.

Nachdem zuletzt als Beweismittel Videosequenzen in mäßiger Qualität vorgelegen hatten, bot Voigt der Staatsanwaltschaft seine Aussage und sein professionelles Filmmaterial an. Bei seiner Befragung und beim Betrachten des Materials bestätigte sich am Montag bei der Verhandlung, dass die Parolen der Faschisten damals deutlich zu hören und die Angeklagten ebenso deutlich zu sehen waren. Auch war wenig Polizei als Begleitung des Aufmarsches zugegen.

Voigt hatte die Erlaubnis seines Senders erwirkt, die Aufnahmen für den Prozess verwenden zu dürfen. Mit allerlei strafprozessualen Tricks wollten die Verteidiger der Faschisten jedoch bewirken, dass das Material nicht zugelassen wird. Darüber wird die Strafkammer noch entscheiden müssen. Außerdem wurde erneut ein Polizist als Zeuge vernommen. Dieser war mit der Zusammenstellung des vorliegenden Videomaterials befasst, da er sich mit Videoschnitttechnik auskennt. An der Auswertung war er jedoch nicht beteiligt. Der Prozess soll am 10. Januar 2022 fortgesetzt werden.

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