Nur Fakten helfen
Von jW KommunikationNoch jeder Angriffskrieg hat mit einer Lüge begonnen. Die junge Welt hat die westlichen »humanitären Interventionen« der letzten Jahre stets beim Namen genannt: Es handelt sich – ob beim Überfall auf Jugoslawien, beim Einmarsch im Irak und in Afghanistan oder jüngst in Mali – um imperialistische Angriffskriege. Doch was unseren Leserinnen und Lesern klar ist, erreicht längst nicht alle Menschen in diesem Land – tatsächlich erreicht es noch viel zu wenige, um die sich abzeichnenden Gefahren abzuwehren. Richtigstellung von Fake News über Russland und China ist mittlerweile eine tägliche Herausforderung geworden.
Wer in die bürgerlichen Massenmedien blickt, muss das Gefühl bekommen, kurz vor einem Angriff »aus dem Osten« zu stehen: Russland zieht Truppen »an der Grenze zur Ukraine« zusammen! China »missachtet die taiwanesische Flugverbotszone«! Das klingt alles alarmierend, doch ist es nicht einmal die halbe Wahrheit. Russische Truppen befinden sich zwecks Militärmanövern auf dem Gebiet ihres eigenen Landes, das ist das gute Recht einer jeden Nation. China hingegen soll beim Überfliegen des eigenen Territoriums gegen eine einseitig und willkürlich verhängte »Verbotszone« eines international nicht anerkannten Landes verstoßen, die sogar Teile des chinesischen Festlandes umfasst. Die Bundeswehr hingegen stellt sich, denselben Blättern zufolge, nur mutig diesen »Aggressionen« entgegen, indem sie deutsche Fregatten im Südchinesischen Meer patrouillieren lässt oder, wie am Dienstag gemeldet, eine »neue Kaserne in Litauen« bauen will. Weder das Südchinesische Meer noch Litauen gehören zum deutschen Staatsgebiet, das – so das Grundgesetz – durch die deutsche Armee geschützt werden soll.
Dieses Wissen zu teilen und weiterzugeben ist unser Ziel. Die junge Welt bekannter zu machen ist dabei hilfreich und ein wichtiger Schritt gegen Kriegsvorbereitungen. Dabei sind wir sicher: Eine gedruckte Zeitung bietet handfeste Vorteile. Das Forschungsinitiative E-Read (Evolution of Reading in the Age von Digitisation), in der sich 200 Wissenschaftler zusammengeschlossen haben, sieht das genauso. Sie stellten länderübergreifend fest, dass auf Papier gedruckte Informationen ein tieferes Verständnis fördern; vor allem lange, informative Texte blieben so besser im Gedächtnis. Und auch das folgende wissenschaftliche Resultat deckt sich mit unserer Erfahrung: Leser gedruckter Medien sind weniger anfällig für Fake News.
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