Niemand will den DGB-Vorsitz
Berlin. Im Mai steht turnusgemäß die Wahl eines neuen DGB-Vorsitzenden an. Der aktuelle, Reiner Hoffmann, geht nach achtjähriger Amtszeit in den Ruhestand. Aber es findet sich augenscheinlich niemand, der den Posten besetzen möchte, wie die FAZ vergangenen Mittwoch berichtete. IG-BCE-Chef Michael Vassiliades, dem die Suche zukommt und der im Oktober selbst erst als Vorsitzender seiner Gewerkschaft bestätigt worden war, fand unter den DGB-Mitgliedsgewerkschaften keine Mehrheit. Die mit 2,5 Millionen Mitgliedern größte Mitgliedsorganisation IG Metall hätte diesmal das Vorschlagsrecht beanspruchen können, nachdem Reiner Hoffmann aus der IG BCE und sein Vorgänger Michael Sommer von Verdi gekommen waren. Und IGM-Chef Jörg Hofmann hätte durchaus gern Christiane Benner an der Spitze des Gewerkschaftsbundes gesehen, wie es in der FAZ hieß. »Als Frau mit Industriebezug« hätte die zweite Vorsitzende seiner Gewerkschaft »idealtypisch zu den Herausforderungen der Zeit gepasst«. Außerdem wäre nach seinem eigenen Ausscheiden 2023 der Weg für ein neues Führungsduo innerhalb der IG Metall frei gewesen: aus »dem bisherigen Hauptkassierer Jürgen Kerner und dem Hofmann-Vertrauten Roman Zitzelsberger, der Bezirksleiter in Baden-Württemberg ist«. Aber Benner will statt dessen selbst nach dem Führungsposten in der IGM greifen. (jW)
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