Keine baldige Zulassung von Nord Stream 2
Frankfurt am Main. Für die Ostseepipeline Nord Stream 2 wird es trotz der Gründung einer deutschen Tochtergesellschaft einem Bericht zufolge keine schnelle Zulassung geben. Die Eintragung ins Handelsregister sei erfolgt, »es fehlen aber weitere Schritte«, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Montagausgabe). Bei einem Blick auf die noch ausstehenden Prüfungen »kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass ein Abschluss im ersten Halbjahr kaum mehr möglich sein wird«. Die Netzagentur hatte das Verfahren ausgesetzt und wartet demnach darauf, dass Nord Stream 2 alle erforderlichen Unterlagen einreicht. »Würden wir aus irgendwelchen Gründen das Unternehmen nicht zertifizieren können, stünde Nord Stream der Gerichtsweg offen. Das könnte sich alles lange hinziehen«, sagte Homann. (AFP/jW)
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Leserbrief von Hans Bremerkamp aus Rostock (1. Februar 2022 um 11:34 Uhr)Seit langem wird davon gefaselt, dass wir uns durch Nord Stream 2 von Russland abhängig machen könnten. Ich frage mich, wer ist auf diesem Globus überhaupt unabhängig? Weder wir Menschen sind es, noch sind Länder und Staaten voneinander unabhängig. Wo ist der Mensch, der seine Bedürfnisse völlig unabhängig von anderen Menschen befriedigen kann? Jeder trägt durch seine Arbeit dazu bei, dass alle das zum Leben Notwendige bekommen können. Niemand kann ohne die anderen leben. Wir sind alle auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Damit dabei keiner zu kurz kommt und auf der Strecke bleibt und seinen angemessenen Teil erhält, dazu bedarf es gerechter sozialer Verhältnisse und Beziehungen. Der Sozialstaat muss für diese Gerechtigkeit sorgen. Auch die Nationen, Länder und Staaten sind in ähnlicher Weise verbunden und voneinander abhängig. Ein grandioser globaler Welthandel sorgt dafür, dass eigentlich kein Land auf Produkte verzichten muss, die es nicht selbst produziert. Ich sehe keinen Grund, diese globale Arbeitsteilung negativ zu beurteilen. Unvernünftig ist, wenn gegenseitige Wirtschafts- und Handelsbeziehungen erpresserisch wie leider oft mit Sanktionen belastet werden. Das Mittel der Sanktionen sollte aus dem Welthandel verbannt werden, ebenso wie die Einmischung Dritter in bilaterale Verträge. Zum Beispiel die Sanktionen der USA gegen Nord Stream 2 und viele andere derartige Vorgänge. Sie alle verstoßen gegen die Charta der Vereinten Nationen.
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