Journalist Yücel zu Geldstrafe verurteilt
Istanbul. Der Journalist Deniz Yücel ist in der Türkei in Abwesenheit ein weiteres Mal verurteilt worden. Ein Istanbuler Gericht verhängte gegen Yücel am Dienstag wegen Beamtenbeleidigung eine Geldstrafe von 7.080 Türkischen Lira (etwa 455 Euro), wie aus der dpa vorliegenden Gerichtsunterlagen hervorgeht. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Yücel den Staatsanwalt Hasan Y. im Februar 2019 in einem Tweet beleidigt habe. Darin schrieb Yücel unter anderem, dass er der Bezeichnung des Juristen Y. als »dümmstem Staatsanwalt« des Gerichts in Caglayan nicht widersprechen könne. Der Staatsanwalt hatte die Ermittlungen geleitet, die 2017 zu Yücels Verhaftung führten.
Der Welt-Korrespondent war von Februar 2017 bis Februar 2018 ohne Anklageschrift im Hochsicherheitsgefängnis Silivri westlich von Istanbul inhaftiert. Erst nach langem politischen Tauziehen zwischen Ankara und Berlin kam Yücel frei und konnte ausreisen. Im Juli 2020 wurde er in Abwesenheit wegen »Terrorpropaganda« für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK zu rund zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. (dpa/jW)
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