Indien: Konflikt um Kopftuchverbot
Neu-Delhi. In einem Bundesstaat im Süden Indiens sind Auseinandersetzungen um ein Kopftuchverbot in Klassenzimmern eskaliert. Ab Mittwoch blieben die meisten Schulen im Bundesstaat Karnataka bis Ende der Woche geschlossen. Auslöser war eine neue Regel an einigen Schulen, die das Tragen des islamischen Hidschabs in Klassenzimmern verbietet. Vorwiegend muslimische Schülerinnen protestierten dagegen, vorwiegend rechte hinduistische Männer dafür. Am Dienstag seien Steine geflogen, es habe Brandstiftung gegeben, und einige Polizeibeamte hätten Knüppel eingesetzt, berichtete der Fernsehsender NDTV. Inzwischen soll sich auch ein Gericht mit den Hidschabverboten an den Schulen und deren Verfassungsmäßigkeit auseinandersetzen. In dem Bundesstaat Karnataka ist die hindu-nationalistische Partei BJP an der Macht, der auch Premierminister Narendra Modi angehört. (dpa/jW)
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