Gespannter Blick
Deutschlands Kunstkritiker haben das Kunstmuseum Stuttgart als »Museum des Jahres« ausgezeichnet. Vertreter der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands (AICA) würdigten am Montag den »besonders weit gespannten Blick« des Hauses auf die Kunstwelt. Sowohl die unmittelbare Gegenwartskunst als auch die Klassische Moderne kämen mit Werken von Otto Dix oder Willi Baumeister zu ihrem Recht. »Das globale Kunstgeschehen hat in dem Haus am Stuttgarter Schlossplatz ebenso eine Bühne wie das künstlerische Schaffen in der Region«, urteilten die Kritikerinnen und Kritiker. Die beste Ausstellung machten die Fachleute in Bayern aus: Den Titel »Ausstellung des Jahres« kann nach Ansicht der Jury die Schau »The Witness-Machine Complex« des britischen Turner-Preisträgers Lawrence Abu Hamdan im Kunstverein Nürnberg tragen. Sie befasst sich mit den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen der Jahre 1945/46. Das Stuttgarter Kunstmuseum wird seit 2010 von Ulrike Groos geleitet. Es hat sich nach dem Urteil der AICA-Kritiker einen Namen gemacht mit Ausstellungen, »die gekonnt die herkömmlichen Grenzen der Kunstsparten überwanden«. In der deutschen AICA-Sektion sind mehr als 200 Autoren, Journalisten und Publizisten vertreten. Die undotierten Auszeichnungen werden jährlich vergeben, einen Termin dafür gibt es noch nicht. International wirken in dem Verband rund 5.000 Kritiker mit. (dpa/jW)
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