Arzthelferinnen gesucht, aber unterbezahlt
Berlin. Medizinische Fachangestellte (MFA) werden nach Einschätzungen aus der Gesundheitsbranche händeringend gesucht. Unter den Ausbildungsberufen bei Frauen lag die MFA nach den Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) im vergangenen Jahr auf Platz eins. Dennoch suchen viele Arztpraxen vergeblich, wenn eine Stelle zu besetzen ist. »Was auffällt, ist, dass es sehr lange dauert, freie Stellen zu besetzen«, sagte die Zweite Vorsitzende im Verband medizinischer Fachberufe (VMF), Stephanie Schreiber, laut dpa-Meldung vom Sonnabend. »Das Problem verschärft sich noch, davon sind wir überzeugt.« Von den rund 407.000 ausgebildeten MFA in Deutschland seien etwa 330.000 in Arztpraxen beschäftigt. »Es gibt aber viele MFA, die gucken, dass sie entweder in die Krankenhäuser gehen oder in die ambulante Pflege, weil sie da zum Teil deutlich weniger Stress haben oder das Gehalt höher ist«, sagte Schreiber, die selbst ausgebildete MFA ist. (dpa/jW)
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Ralf S. aus Gießen (15. Februar 2022 um 15:35 Uhr)Das hat zwar nicht direkt was mit der Thematik zu tun, indirekt aber womöglich schon. Die Überschrift und der Artikel sprechen wie selbstverständlich von »Arzthelferinnen«, gendern ist da gar nicht notwendig, weil dieser Beruf gefühlt wirklich ausschließlich von Frauen ausgeübt wird. Ich jedenfalls hab’ noch nie einen (männlichen) Arzthelfer angetroffen. Das ist an sich schon mal ein auffälliges Muster, wo man sich fragen könnte, warum das so ist. Wenn sich der Pool der Berufsausübenden nicht nur auf 50 Prozent der Bevölkerung beschränken würde, gäbe es womöglich auch weniger Mangel.
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