Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 10.03.2022, Seite 11 / Feuilleton
Zeitgeschichte

Inge Deutschkron tot

Die Holocaustüberlebende Inge Deutschkron ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Das bestätigte die Schwarzkopf-Stiftung »Junges Europa« am Mittwoch unter Berufung auf ihr persönliches Umfeld. Deutschkron war mit ihrer Autobiographie »Ich trug den gelben Stern« über ihre dramatische Überlebensgeschichte als Jüdin in Berlin bekannt geworden. »Mit Inge Deutschkron haben wir eine bedeutende jüdische Zeitzeugin des nationalsozialistischen Terrors in unserer Stadt verloren«, erklärte der Präsident des Abgeordnetenhauses, Dennis Buchner. »Die Berliner Ehrenbürgerin brachte immer wieder die Kraft auf, ihre Geschichte zu erzählen und uns mit dieser wachzurütteln.« Deutschkron wurde am 23. August 1922 im brandenburgischen Finsterwalde geboren. Zu Zeiten der Naziherrschaft erfuhr sie als Jüdin in Berlin Hass, Diskriminierung und Verfolgung. Sie konnte der Schoah jedoch entkommen. Später arbeitete Deutschkron in Deutschland und Israel. 2013 hielt sie im Bundestag beim Gedenken an die Opfer des deutschen Faschismus eine bewegende Rede. Ungeachtet ihres Alters besuchte Deutschkron als Zeitzeugin unzählige Schulen und ermöglichte Begegnungen zwischen Holocaustüberlebenden und Berliner Schülerinnen und Schülern. Zudem gründete sie den Förderverein »Blindes Vertrauen« und rief im Rahmen ihrer Stiftung zu Courage auf. »Inge Deutschkron war eine nachdrückliche Verteidigerin demokratischer Werte«, würdigte Abgeordnetenhauspräsident Buchner Deutschkron am Mittwoch. (dpa/jW)

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