Morddrohungen bei Fresenius in Kolumbien
Frankfurt am Main. In Kolumbien werden Beschäftigte des deutschen Konzerns Fresenius mit dem Tode bedroht. In einem Brief, über den die Frankfurter Rundschau am Sonntag berichtete, fordert die Gewerkschaft Verdi den Gesundheitskonzern auf, diese besser zu schützen. Die Erfahrung lehre, dass eine öffentliche Verurteilung der Morddrohungen dazu beitrage, die Sicherheit der Beschäftigten zu gewährleisten, schreiben der Vorsitzende Frank Werneke und Vorstandsmitglied Sylvia Bühler in dem Brief an das Management. Weiter heißt es: »Zu ihrer Sicherheit und Unversehrtheit beizutragen liegt auch in Ihrer Verantwortung als Vorstand.« Dieser versicherte, Fresenius verurteile »jede Form der Bedrohung oder Diskriminierung von Mitarbeitern«. Den Betroffenen und ihren Familien sei vom Management der Konzerntochter Quirónsalud »Solidarität und angemessene Unterstützung zugesagt« worden. Genauer wurde das Unternehmen nach Angaben der FR nicht.
Anlass für die Morddrohungen sollen stockende Verhandlungen über Tarifverträge für die kolumbianischen Fresenius-Kliniken gewesen sein. Nach Angaben der Gewerkschaft stand ein Streik im Raum. Die beiden bedrohten Beschäftigten, Claudia López und Julian Parra, hatten Führungspositionen in Gewerkschaften inne, wie es in der FR heißt. Zwischen April 2020 und März 2021 zählte der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) 22 Morde allein an Gewerkschaftern im Land. (jW)
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