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Aus: Ausgabe vom 01.04.2022, Seite 10 / Feuilleton
Kunstgeschichte

Rhythmus der Zukunft

Der niederländische Maler Piet Mondrian (1872–1944) gilt als »Erfinder des Abstrakten«. Er wäre in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden. Das Kunstmuseum in Den Haag ehrt den Maler im Jubiläumsjahr mit der großen Ausstellung »Rund um Mondrian«. »Mondrian hatte einen großen Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts«, sagte Direktor Benno Tempel am Donnerstag bei der Präsentation. Das Museum besitzt mehr als 300 Werke des Malers und damit die weltweit umfangreichste Mondrian-Sammlung. Mondrian hatte häufiger drastisch seinen Stil verändert. Zunächst malte er realistische Landschaftsbilder. Doch schon bald verloren Bäume und Äste ihre festen Formen, er abstrahierte. Er ging nach Paris, war fasziniert vom Kubismus. Später schuf er spielerische Kompositionen nach der Kunstrichtung De Stijl mit Linien und farbigen Rechtecken. Sein letztes Bild »Victory Boogie Woogie« ist zugleich der Höhepunkt seines Schaffens, es entstand von 1942 bis 1944 in seinem New Yorker Atelier und sollte den »Rhythmus der Zukunft« wiedergeben. Das Museum präsentiert es nun als einen Schlusspunkt der Ausstellung. »Es ist zugleich aber auch Startpunkt der Nachkriegskunst und modernen abstrakten Kunst.« Das Museum zeigt Mondrian als vielseitigen Künstler. So hatte er eine eigene Vision zur (elektronischen) Musik und zur Bewegung entwickelt. Für die Ausstellung komponierten Steven Brunsmann und Marco Spaventi ein Techno-Musikstück nach den Ideen des Malers. Zugleich soll auch gezeigt werden, wie eng Mondrian mit anderen Künstlern verbunden war, so etwa mit seinem niederländischen Kollegen Theo van Doesburg oder der US-amerikanischen Tänzerin und Sängerin Josephine Baker. (dpa/jW)

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