»Reines Gold!«
Mit Richard Wagner und Karl Marx widmet sich das Deutsche Historische Museum (DHM) zwei Persönlichkeiten der deutschen Geschichte, die sehr unterschiedlich wahrgenommen werden. Die Doppelausstellung, die von Freitag an zu sehen ist, zeigt aber: Es gibt durchaus – wenn auch in anderer Ausprägung – thematische Gemeinsamkeiten. Während Karl Marx (1818–1883) zumindest in seiner Wirkungsgeschichte kaum noch vom Begriff Kapitalismus zu trennen ist, ließe sich nach der Einschätzung von DHM-Stiftungspräsident Raphael Gross Richard Wagners (1813–1883) Beziehung zu Geld, Gold, Reichtum und Produktion auch als Auseinandersetzung mit Kapitalismus beschreiben. Nach dem bereits seit Februar geöffneten Teil »Karl Marx und der Kapitalismus«, der noch bis zum 21. August läuft, ist nun von Freitag an bis zum 11. September auch »Richard Wagner und das deutsche Gefühl« zu sehen. Die Wagner-Ausstellung zeigt rund 500 Gemälde, Grafiken und Fotografien ebenso wie Handschriften oder Bühnenbildmodelle. Thematisiert wird auch Wagners ausgeprägter Antisemitismus. Andere Bereiche zeigen den Komponisten als Zeugen der Umbrüche seiner Zeit und die Einflüsse auf sein Werk. So ist sein »Ring des Nibelungen« auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts und dem sich entwickelnden Kapitalismus. (dpa/jW)
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