Eisen- und Stahlindustrie: IG Metall fordert 8,2 Prozent mehr

Düsseldorf/Berlin. In der anstehenden Tarifrunde für die Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie fordert die IG Metall 8,2 Prozent mehr Gehalt. Dies haben am Dienstag die Tarifkommissionen der Gewerkschaft der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie und der ostdeutschen Stahlindustrie beschlossen. Die Forderung muss noch vom Vorstand der Gewerkschaft bestätigt werden. Das Tarifgebiet der nordwestdeutschen Stahlindustrie umfasst die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. In der Branche sind dort laut IG Metall NRW 68.000 Menschen beschäftigt. Für sie ist die erste Verhandlungsrunde für den 13. Mai geplant, in Ostdeutschland in den Tagen danach. Dort sind in der Stahlindustrie laut IG Metall Berlin rund 8.000 Menschen beschäftigt. Am 31. Mai endet die sogenannte Friedenspflicht.
Wie die IG Metall NRW mitteilte, sollen neben der Gehaltsforderung die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. »Die Beschäftigten erwarten angesichts der stark steigenden Preise und der guten Situation in vielen Betrieben eine ordentliche Erhöhung ihrer monatlichen Entgelte«, sagte der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler, laut einer Mitteilung.
Viele Stahlkonzerne machten derzeit ein gutes Geschäft und hätten ihre Ergebnisprognose für das Jahr 2022 angehoben. Dennoch meinte die Gewerkschaft, die Stahlindustrie könne die gesteigerten Kosten für Energie und Rohstoff bisher weitestgehend an die Kunden weitergeben – und so ihre Profite absichern. (dpa/jW)
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