75 Ausgaben junge Welt für 75 €
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Aus: Ausgabe vom 07.05.2022, Seite 12 / Aktion
Neustart

Es geht voran!

jW-Ladengalerie entwickelt sich zur Maigalerie
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Die jW-Ladengalerie gibt es nicht mehr. Wohl aber ihr zentrales Programm: Denkraum für engagierte linke Künstlerinnen und Künstler, Treffpunkt für ein aufgeschlossenes Publikum, Begegnungsstätte von Schaffenden, Bewegten, Organisierten und Nichtorganisierten. Die Weiterentwicklung nennt sich Maigalerie: Konsequent haben sich Verlag, Redaktion und Genossenschaft der jungen Welt entschieden, die Räume nur noch für Ausstellungen und Veranstaltungen zu nutzen. Ein Bereich für Buchverkauf und Kundenkontakte soll später an anderer Stelle eröffnen. Die neue Qualität des Veranstaltungsortes kann erstmals an diesem Sonntag (nicht zufällig am 8. Mai) begutachtet werden. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Welt einem Pulverfass gleicht. Die Bilder von Heike Ruschmeyer spiegeln dies, denn ihr Thema ist der gewaltsame Tod – der auch kommt, wenn man jemanden die Nahrung entzieht, die Wohnung nimmt, die Arbeit, die Heimat … Ein Moment, in dem alles schwarzweiß ist, jegliche Farbigkeit aus der Welt verschwindet.

Die neue Maigalerie baut ganz bewusst auf bisher Geschaffenem auf: Über 600 Veranstaltungen mit über 48.000 Besucherinnen und Besuchern verantworteten der Dramaturg und Literat Michael Mäde-Murray sowie der Maler Thomas J. Richter in 15 Jahren Ladengalerie, ein Experimentierfeld für Lesungen, Buch- und Kunstausstellungen, Diskussionen und viel Musik. Dass die Räume weiteres Potential besitzen, zeigte sich, als diese als Aufnahmestudio für gestreamte Buchlesewochen und Rosa-Luxemburg-Konferenzen genutzt wurden. Alle Erfahrungen fließen nun in die neue Maigalerie ein.

Neben vier großen Ausstellungen im Jahr wird es weiterhin auch Lesungen, Musik, Buchvorstellungen und Diskussionsveranstaltungen geben. Es soll sich auch an ein jW-TV herangewagt werden. Wer dem Neustart beiwohnen will, ist herzlich zur Eröffnung an diesem Sonntag eingeladen. Über die Arbeit von 15 Jahren Ladengalerie und die aktuelle Ausstellung informieren zwei hochwertige Kataloge, die über den jW-Shop zu bestellen sind. Die Einrichtung des künftigen jW-Ladens wird später folgen. (jW)

Maigalerie-Eröffnung am 8. Mai ab 19 Uhr in der Torstraße 6, Berlin-Mitte, der Eintritt ist frei

Katalog zur aktuellen Ausstellung und zu 15 Jahre Ladengalerie können über www.jungewelt-shop.de bestellt werden

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

  • Leserbrief von Sarah Rosenstern aus Salzburg / Berlin (9. Mai 2022 um 10:00 Uhr)
    Wie ich dem Artikel entnehme, »soll sich auch an ein jW-TV herangewagt werden«. Das ist eine begrüßenswerte Nachricht für alle Linksdenkende und -fühlenden, denn damit wird zu den bisherigen austauschbaren Mainstreamsendern ein Kontrapunkt gesetzt. Hier bewegt sich die junge Welt in der erfolgreichen Traditionslinie informativer und unterhaltsamer Programme wie z. B. dem Fernsehkanal »902« sowie dem Rundfunksender »902.gr« der KP Griechenlands (KKE), welcher live täglich ganztags als Webradio gehört werden kann. Die musikalische Bandbreite reicht von griechischer Volksmusik, klassischer Musik, Kinderliedern sowie Jazz bis zu internationaler Rockmusik aller Stilrichtungen bzw. Subgenres von den 60er Jahren bis heute. Wer Komponisten und Interpreten wie Mikis Theodorakis, Manos Chatzidakis, Maria Farantouri, Melina Mercouri, Nena Venetsanou, Irene Papas, Vangelis und Demis Roussos (Aphrodite’s Child), Giorgos Dalaras, Giannis Aggelakas u. a. kennt und schätzt, der wird hier ganz bestimmt fündig. Er ist für alle Musikliebhaber aufgrund der abwechslungsreichen inhaltlichen Gestaltung nicht nur für griechisch Verstehende sehr zum Hören zu empfehlen. Auch die KP Chiles besitzt einen eigenen Radiosender mit »Radio Nuevo Mundo Chile«, der gleichfalls als Webradio live zu empfangen ist. Wer gute Songs, vorzugsweise lateinamerikanische Musik der letzten Jahrzehnte, hören möchte und Violeta Parra, Víctor Jara, Patricio Manns, Isabel Parra, Ángel Parra, Osvaldo »Gitano« Rodríguez und die Bands Quilapayún, Inti Illimani, Aparcoa, Tiempo Nuevo und Illapu liebt – der ist auf diesem Sender der KP Chiles richtig. Für mich sind die genannten Webradios regelmäßig eine Quelle der Inspiration bei der Arbeit; die Musik löst vielfältige Emotionen aus, eine breite Palette von Fröhlichkeit bis zu traurigen Gefühlen bei bestimmten Klängen, Songs oder auch Interpreten. Meine Freunde, die wegen des Faschismus in beiden Ländern ab 1967 bzw. 1973 im Exil waren, haben dabei eine wichtige Rolle gespielt.

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