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Aus: Ausgabe vom 01.06.2022, Seite 10 / Feuilleton
Geschichte

Milieustudie

Der Band des Historikers Stephan Malinowski über die Verbindung zwischen den Hohenzollern als Haus der letzten deutschen Kaiser und den Nazis ist als Sachbuch des Jahres ausgezeichnet worden. Eine Jury wählte »Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration« am Montag in Berlin unter den acht nominierten Büchern für den mit 25.000 Euro dotierten Preis aus.

Malinowski habe ein »ausgezeichnet recherchiertes und brillant erzähltes Buch über die Rolle der Hohenzollern seit 1918 geschrieben«, hieß es zur Begründung. Das Buch verbinde soziale und politische Zeitgeschichte mit einem Familienporträt und sei zugleich eine Milieustudie konservativer und rechter Republikfeindlichkeit.

Malinowski bezeichnete seinen Band als »Beitrag zur Kulturgeschichte der Rechten im 20. Jahrhundert«. Er sieht seine Studie auch als Buch, »in dem es um eine Gruppe von Menschen geht, die auf der Grundlage von mäßigen Leistungen maßlose Forderungen an den Staat stellt«. Bereits bei der Vorstellung des Bandes hatte Malinowski gesagt: »Drei Generationen in dieser Familie haben mit den politisch relevanten Handlungsträgern versucht, die Republik zu zerstören und den Nationalsozialismus zu unterstützen, und zwar von Anfang bis Ende.« (dpa/jW)

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