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Aus: Ausgabe vom 07.02.2004, Seite 16 / Aktion

Investition gegen den Mainstream

672 Abos? Nicht schlecht! Schaffen wir die 1000!

Das Bürgerbegehren zu den Auswirkungen des Berliner Bankenskandals wurde nicht zugelassen. Haben Sie etwas anderes erwartet? Trotz offiziell mehr als viereinhalb Millionen Erwerbsloser im Lande sollen die, die Arbeit haben, länger malochen. Wundert Sie das? Obwohl Deutschland die Exportnation Nummer eins weltweit ist, soll Bildung zukünftig »nicht mehr zum Nulltarif« zu haben sein. Versetzt Sie das in Erstaunen? Sicher nicht. Politiker schieben Hunderte Millionen Steuergelder in die Taschen »externer Berater«. So läuft das eben, heißt es.

Wer jW liest, bekommt im allgemeinen anderes vorgesetzt als von taz bis FAZ. Lesen Sie die Mainstreammedien »Korrektur« und blättern Sie in der jW! Diese Zeitung singt nicht mit im Chor der Volksverarscher, der »Reformer« und der Schönschreiber von Großkapitalinteressen. Wir benennen Interessen, sagen, zu wessen Nutzen und zu wessen Schaden in der Wirtschaft, der Politik und der gesamten Gesellschaft agiert wird und von wem.

Wir stehen, geht es nach den entscheidenden Strippenziehern der Gesellschaft, vor einer vollständigen Durchkommerzialisierung des gesamten gesellschaftlichen und privaten Lebens. Alles soll von Angebot und Nachfrage bestimmt werden. Und wer das Angebotsmonopol hat, schafft Nachfrage mit Leichtigkeit. Zivilisatorische Werte, Ethik und Moral sind nicht kosteneffizient und finden nur noch im Studierstübchen statt. Wir nennen diese Dinge beim Namen, weil sie meist versteckt daherkommen. Wir wollen Ihre Aufmerksamkeit für diese beabsichtigen Entwicklungen schärfen, weil es außer uns täglich kaum einer tut. Und all das ist nicht ohne Sie möglich. Wenn schon Zugeständnisse an das Kapitalverhältnis notwendig sind, dann vielleicht dieses: Sie sind unsere Aktionäre. Ihr Abo, Ihre gekaufte jW sind Investitionen gegen politische Lethargie, gegen Gleichschaltung und Manipulation. Ihre Dividende ist das tägliche Erscheinen der jungen Welt. Mit den 33 Neuzugängen der letzten sieben Tage fehlen uns noch 328 Abos, um bis Ende März die Tausender-Marke zu schaffen.

Verlag & Redaktion

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!