Vier-Tage-Woche im Test
Rostock. Ein Rostocker Hotel- und Gaststättenbesitzer hat die Vier-Tage-Woche eingeführt. Bei vollem Lohn. So stand es in der Ostseezeitung letzte Woche Montag. »Wer bei mir vier Tage in der Woche arbeitet, macht am Tag eine Neun-Stunden-Schicht. Alle, die fünf Tage arbeiten, arbeiten acht Stunden am Tag«, sagte Dittmar Birkhahn gegenüber der Zeitung. Zur Zeit sei die Belegschaft noch in der Testphase. Mit diesem Angebot sollen auch neue Beschäftigte gewonnen werden. Der Hotel- und Gaststättenverband MV kritisiert das Modell als unrealistisch für die Branche und sieht die Landes- und Bundespolitik in der Pflicht. Aus seiner Sicht sollten mehr Ausbildungen angeboten, Arbeitskräfte aus dem Ausland angeworben und Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integriert werden. Die Gewerkschaft NGG hatte in einer Bundestagsanhörung zur nationalen Tourismusstrategie am 27. April erklärt: Das »Modell der Vier-Tage-Woche bei einer täglichen Arbeitszeit von zehn Stunden« zeige, dass »neue Formen der Arbeitszeitgestaltung möglich sind«. Die Gewerkschaft kritisierte in dem Zusammenhang aber die im Tarifvertrag festgehaltenen Möglichkeiten zur Arbeitszeitverlängerung. (jW)
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