Israelische Botschaft wirft Melnyk Verharmlosung des Holocaust vor
Berlin. Die israelische Botschaft in Deutschland hat dem ukrainischen Botschafter, Andrij Melnyk, aufgrund dessen Bemerkungen über den in der Ukraine als Nationalheld geltenden Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera eine Verharmlosung des Holocaust vorgeworfen. «Die Aussagen des ukrainischen Botschafters sind eine Verzerrung der historischen Tatsachen, eine Verharmlosung des Holocausts und eine Beleidigung derer, die von Bandera und seinen Leuten ermordet wurden», erklärte die israelische Botschaft in Berlin am Freitag auf Twitter. Von Bandera geführte Milizen aus dem Westen der Ukraine waren 1943 für Massaker an Zehntausenden Juden verantwortlich. Melnyk, hatte in einem am Mittwoch abend veröffentlichten Interview mit dem Journalisten Tilo Jung behauptet: «Bandera war kein Massenmörder von Juden und Polen.» Dafür gäbe es keine Beweise, so der Botschafter, der bereits in der Vergangenheit als Bandera-Verehrer aufgefallen ist. Das ukrainischen Außenministerium hatte sich am Freitag von Melnyks Aussagen zu Polen distanziert und diese als dessen Privatmeinung bezeichnet. Bezüglich seiner Leugnung einer Beteiligung Banderas am Holocaust hatte Kiew sich nicht geäußert. (dpa/jW)
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