Dieter Wedel gestorben
Der bekannte deutsche Fernsehregisseur Dieter Wedel ist tot. Er starb am 13. Juli im Alter von 82 Jahren nach langer schwerer Krankheit in einem Hamburger Krankenhaus, wie seine Rechtsanwälte und das Landgericht München I am Mittwoch mitteilten. Zuletzt sah sich der 1939 in Frankfurt am Main geborene Wedel mit Vorwürfen von sexuellen Übergriffen auf Frauen konfrontiert, die im März in einem Fall zu einer Vergewaltigungsanklage der Staatsanwaltschaft in München führten. Im Zuge des anhängigen Verfahrens am Landgericht München I wurde auch Wedels Tod bekannt. Das Verfahren ist damit zugleich beendet.
Die Schauspielerin Jany Tempel, die angibt, von Wedel vergewaltigt worden zu sein, und im Prozess gegen ihn als Nebenklägerin auftreten wollte, zeigte sich nach dem Tod des Regisseurs »völlig perplex«. Das sagte ihr Anwalt Alexander Stevens der dpa. Er sprach Wedels Angehörigen sein Beileid aus, betonte aber, dass er davon ausgehe, dass der Prozess gegen Wedel eröffnet und dieser im Verfahren auch verurteilt worden wäre.
Zu seinem 75. Geburtstag hatte Wedel gesagt, er wolle arbeiten, bis er umfalle. »Ich habe das Glück, an meinem Beruf Spaß zu haben. Ich kann mich selbst verwirklichen. Ich lese immer, ich sei ein Workaholic. Das stimmt aber nicht. Wenn es Spaß macht, ist es ja keine Arbeit.« Als die Vorwürfe gegen ihn bekannt wurden, sah er sich als Opfer einer Verleumdungskampagne.
Ufa-Chef Nico Hofmann hatte Wedel zum 75. noch gewürdigt und ihn einen »Querdenker« genannt – »auf tolle Weise«. Nach Bekanntwerden der Anschuldigungen sagte er: »Es wusste jeder, dass bei Dieter Wedel ein rauher Ton am Set herrschte, aber von sexuellen Übergriffen – oder sogar Vergewaltigungen – war mir nichts bekannt.« (dpa/jW)
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