Bund rechnet mit fünf schwimmenden Flüssiggas-Terminals
Berlin. Die Bundesregierung treibt den Bau von Flüssiggas-Terminals an der deutschen Küsten weiter voran. Neben den schwimmenden Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven sollen zwei weitere in Stade und Lubmin entstehen, wie das Wirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Dazu solle in Lubmin ein zusätzliches, privat finanziertes hinzukommen.
Die Flüssiggas-Terminals sollen möglichst schnell das Pipeline-Gas aus Russland ersetzen, von dem die Bundesregierung die Bundesrepublik aus politischen Gründen abkoppeln will. Die schwimmenden Terminals sind im Kern Flüssiggas-Tanker, die den Brennstoff aber selbst wieder in den Gas-Zustand versetzen können. Damit wird kein kompletter Hafen sondern in erster Linie nur eine Verbindung vom Schiff zur Pipeline an Land benötigt. Die Regierung hat insgesamt vier der Spezialschiffe gemietet.
Wilhelmshaven und Brunsbüttel sollen - begünstigt durch ein beschleunigtes Plan- und Genehmigungsverfahren - bereits im Winter in Betrieb gehen. Die Terminals in Stade und Lubmin sind der Regierung zufolge frühestens Ende 2023 betriebsbereit. In Lubmin werde zudem bis Ende des Jahres ein fünftes Terminal durch ein privates Konsortium entstehen. »Wir müssen innerhalb kürzester Zeit eine neue Infrastruktur aufbauen, um russisches Gas so schnell es geht ersetzen zu können«, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
Jedes der Bundes-Gasterminals hat eine Kapazität von gut fünf Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Wenn diese voll ins Netz eingespeist werden, könnten so zusammen gut 20 Prozent des Gasverbrauchs in Deutschland gedeckt werden. (Reuters/jW)
Mehr aus: Inland
-
»Es ist zu früh für katastrophale Stimmung«
vom 20.07.2022 -
Rojava strahlt aus
vom 20.07.2022 -
Justizdeals für Faschisten
vom 20.07.2022 -
Streikrecht verteidigen
vom 20.07.2022 -
Entlastung nur unter Vorbehalt
vom 20.07.2022