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Aus: Ausgabe vom 26.07.2022, Seite 10 / Feuilleton
Revolutionäre Kunst

Sein Amerika

Ausgerechnet in den USA erfährt der kommunistische Künstler Diego Rivera (1886–1957) eine Wiederentdeckung. Das San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA) zeigt bis zum 2. Januar die große Werkschau »Diego Rivera’s America«, die über 150 Gemälde, Fresken und Zeichnungen des mexikanischen Malers umfasst. Zudem werde Filmmaterial zum Entstehungsprozess dreier einflussreicher Murales (Wandmalereien) gezeigt, die Rivera in Mexiko und den USA schuf, heißt es in einer Mitteilung des Museums. Der Schwerpunkt liege dabei auf den Jahren zwischen Anfang der 1920er und Mitte der 1940er, als er, durch Reisen inspiriert, eine »neue Vision für Nordamerika« entwickelte, so das SFMOMA. In dieser Zeit entstanden Hauptwerke wie das »Epos des mexikanischen Volkes« im Palacio National in Mexiko-Stadt oder die Murales über US-Automobilindustrie und Arbeiterklasse im Detroit Institute of Arts. Zugleich konnte er nach der Zerstörung des Werkes »Der Mensch am Scheideweg/Der Mensch kontrolliert das Universum« im neuerbauten Rockefeller Center 1934 (wegen einer Lenin-Darstellung, Foto) seine Tätigkeit in den USA nicht fortsetzen und kehrte nach Mexiko zurück. Rivera gilt als Mitbegründer des mexikanischen Muralismo und war einer der einflussreichsten Künstler der amerikanischen Moderne, steht aber mittlerweile im Schatten seiner höchst populären Frau Frida Kahlo. (jW)

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