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Aus: Ausgabe vom 29.07.2022, Seite 5 / Inland

EVG und GDL gegen Neun-Euro-Ticket

Berlin. Eine Verlängerung des Neun-Euro-Tickets stößt bei den Bahngewerkschaften auf Widerstand. »Das Neun-Euro-Ticket kann so nicht fortgeführt werden«, meinte der Vizevorsitzende der Gewerkschaft EVG, Martin Burkert, am Donnerstag. »Die Belegschaft hat die Belastungsgrenze erreicht und teilweise überschritten.« Angesichts dieser Überlastung könne das Ticket nicht verlängert werden. Ähnlich äußerte sich die Lokführergewerkschaft GDL. Mit dem Ticket, das eigentlich Pendler entlasten solle, habe man einen zusätzlichen Ansturm von Reisenden auf die Bahn gebracht, sagte GDL-Chef Claus Weselsky im RBB-Inforadio. »Das tut dem System nicht gut, weil es sowieso schon auf Verschleiß gefahren wird. Jetzt sind wir zusätzlich noch völlig überlastet.« Unterschiedliche Haltungen haben die Gewerkschaften zur Preisgestaltung. EVG-Vizechef Burkert sagte: »Langfristig wollen wir, dass der ÖPNV kostenlos wird. Vorher müssen jedoch zuerst das Angebot und die Kapazitäten flächendeckend ausgebaut werden.« Dagegen sagte Weselsky: »Wir verhökern hier etwas. Wir tun so, als wäre Nahverkehr umsonst.« Es müsse ein bundesweites Nahverkehrsticket zu einem vernünftigen Preis geben. (dpa/jW)