Historische Dokumente
Den als antisemitisch kritisierten Darstellungen in einer auf der Documenta 15 ausgestellten Broschüre liegt ab sofort eine Einordnung des ausstellenden Kollektivs zur Seite. Das teilte die Documenta gGmbH am Dienstag mit. Darin weist das Kollektiv »Archives des luttes des femmes en Algérie« (»Archive der Frauenkämpfe in Algerien«) die erhobenen Vorwürfe entschieden zurück. Das Kollektiv erläuterte nun, es halte es für dringend geboten, die Kritik an der israelischen Besatzung, die sich in den Darstellungen äußere, nicht mit Antisemitismus gleichzusetzen. Das Heft – 1988 in Algier erschienen – habe sich offen als Fürsprecher des palästinensischen Volkes und der palästinensischen Frauen positioniert. »Es enthält Beiträge von Schriftsteller:innen und Dichter:innen, die die Situation in Palästina, den Widerstand der Palästinenser:innen sowie Publikationen zur algerische Kultur- und Kunstszene jener Zeit thematisieren.« Dabei betont das Kollektiv die besondere Bedeutung des Jahres 1988 in der Geschichte des unabhängigen Algeriens vor dem Hintergrund des Oktoberaufstands, der die Weichen für die Entstehung eines Mehrparteiensystems im Februar 1989 gestellt habe. »Es handelt sich um historische Dokumente, die zunächst einmal auch als solche verstanden werden sollten.« (dpa/jW)
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