Weitere Rücktritte beim RBB
Berlin. Beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) ist nach Intendantin Patricia Schlesinger auch Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf zurückgetreten. Wolf habe sein Amt im Verwaltungsrat niedergelegt, teilte der Sender am Dienstag mit. Zuvor war Wolf bereits als Aufsichtsratschef der Werbetochter RBB Media zurückgetreten. Auch aus dem Aufsichtsrat der Messe Berlin GmbH hat er sich zurückgezogen, wie die Senatsverwaltung für Wirtschaft am Dienstag bestätigte. Er hatte dort den Vorsitz inne.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Wolf, Schlesinger und deren Ehemann Gerhard Spörl wegen des Verdachts der Untreue und Vorteilsannahme. Es geht um Vetternwirtschaft. Spörl soll Aufträge von der Messe erhalten haben. Dubiose Beraterverträge zu einem RBB-Bauprojekt werden untersucht. Außerdem geht es um die Erhöhung des Jahresgehalts von Schlesinger auf mehr als 300.000 Euro, um teure Privataudienzen auf RBB-Kosten, ihren luxuriösen Dienstwagen mit Massagesitzen und die millionenschwere Ausstattung der Chefetage des Senders.
Eine weitere Weggefährtin Schlesingers, Verena Formen-Mohr, ist als Leiterin der Intendanz des RBB mit sofortiger Wirkung freigestellt worden, wie der Sender am Dienstag bestätigte. Die Vorgänge werden von einer externen Rechtsanwaltskanzlei geprüft. Die Complianceuntersuchung könnte bis zu einer Million Euro kosten. (dpa/jW)
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