Gefahr der Groteske
München. Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU) hat eine Absage der Gedenkfeier zum 50. Jahrestag des Olympiaattentats 1972 ins Spiel gebracht. »Man muss ernsthaft prüfen, ob die Gedenkfeier nach der Absage der Hinterbliebenen noch stattfinden kann«, sagte Spaenle dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Sonnabendausgaben). Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, forderte von der Bundesregierung ein Umdenken bei der Frage der Entschädigung. Spaenle sagte mit Blick auf die abgesagte Teilnahme der Opferfamilien, die Gedenkfeier dürfe nicht zur »Groteske verkommen«. Die Sprecherinnen der Opferfamilien hatten ein Entschädigungsangebot des Bundes als »Beleidigung« zurückgewiesen. »Ich mahne seit vielen Wochen, dass man auf gleicher Augenhöhe mit den Angehörigen spricht und ihre Klagen ernst nimmt«, sagte Spaenle. »Der Umgang mit den Familien in der Entschädigungsfrage ist beschämend, man kann das nicht anders nennen.« (sid/jW)
Mehr aus: Sport
-
»Auf dem Weg zur Nichtschwimmernation«
vom 15.08.2022