Führer futsch
Bei den Bayreuther Festspielen ist ein Streit um das Wort »Führer« entbrannt. Dirigent Christian Thielemann (63) kritisiert das Streichen des Wortes aus dem »Lohengrin«. »Entschuldigung, aber wo kommen wir denn da hin? Dann kann man auch gleich viel mehr ändern, der ganze ›Lohengrin‹ ist ja voll von solchen Stellen: ›Für deutsches Land das deutsche Schwert‹, all das«, sagte er im Interview der Welt und spricht von einem »Führer-Skandal«. »So steht es nun einmal in Richard Wagners Partitur.«
Katharina Wagner hatte den Tenor Klaus Florian Vogt, der die Titelrolle sang, nach der Generalprobe in diesem Jahr gebeten, das Wort »Führer« zum Ende der Richard-Wagner-Oper über den Schwanenritter durch »Schützer« zu ersetzen. »Es ist ein gängiges Substitut«, sagte Wagner der dpa am Mittwoch. »Sehr viele Häuser benutzen das Wort ›Schützer‹, und gerade wir in Bayreuth sollten da besonders sensibel sein, weil wir einen besonderen politischen Hintergrund und damit auch eine besondere Verantwortung haben.« (dpa/jW)
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