Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 19.09.2022, Seite 10 / Feuilleton
Humboldt-Forum

Richtig offen

Nach vier Öffnungsschritten in den vergangenen zwei Jahren sind im Berliner Humboldt-Forum seit dem Wochenende erstmals alle Ausstellungsbereiche für das Publikum zugänglich. In dem 680 Millionen Euro teuren Projekt hinter der vielfach kritisierten rekonstruierten Schlossfassade werden Exponate aus Asien, Afrika, Amerika, Ozeanien und Berlin gezeigt.

Am Sonnabend startete ein als »24h offen« angekündigtes Programm mit Festival, Konferenz und Thinktank. Allerdings gab es bei vielen Interessierten enttäuschte Gesichter, weil die Türen zu den Sammlungen um 22 Uhr geschlossen wurden. Als Trost wurde auf eine Führung von Generalintendant Hartmut Dorgerloh zu nächtlicher Stunde verwiesen.

Der Eintritt zu den Ausstellungen auf rund 40.000 Quadratmetern war überall kostenlos, sonst gelten in dem Koloss im Herzen Berlins gegenüber der Museumsinsel unterschiedliche Regelungen. Das Kultur- und Ausstellungszentrum teilen sich die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Land Berlin, die Humboldt-Universität und die Stiftung Humboldt-Forum. Für die Bereiche der staatlichen Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz läuft ein zweijähriges Pilotprojekt mit freiem Eintritt. Der Berlin-Teil und Sonderausstellungen sind kostenpflichtig.

»Der freie Eintritt sorgt dafür, dass sich alle leisten können, Orte wie das Humboldt-Forum zu nutzen«, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth der dpa. »Ich würde mir wünschen, dass das so bleibt. Im Humboldt-Forum ist eine zusätzliche Herausforderung, dass die verschiedenen Bereiche als ein Gesamtkomplex wahrgenommen werden, unübersichtliche Eintrittspreise helfen da nicht.« Dies sei auch eine Frage der Finanzausstattung, die Dorgerloh gefährdet sieht. Er verwies zur Eröffnung darauf, dass mit einem 14 Millionen Euro umfassenden Programm die Basis geschaffen worden sei für vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Herkunftsgesellschaften, mit denen gemeinsam Ausstellungen kuratiert wurden. Nun sei eine Fortsetzung notwendig.

Zu sehen sind im Humboldt-Forum jetzt auch die als koloniales Raubgut geltenden Benin-Bronzen. Deutschland und Nigeria haben einen Rahmen für Eigentumsübertragungen der 1.130 Objekte in rund 20 deutschen Museen vereinbart. Die größte Sammlung des Ethnologischen Museums in Berlin ist bereits übertragen, im Humboldt-Forum werden noch etwa 40 Stücke als Leihgaben gezeigt. (dpa/jW)

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