Whistleblower kritisiert Twitter-Management vor US-Senat

Washington. Der ehemaliger Sicherheitschef des Kurznachrichtendienstes Twitter, Peiter Zatko, hat bei einer Anhörung des US-Senats in Washington gravierende Lücken beim Schutz von Nutzerdaten des Onlinedienstes bemängelt. Die Mängel der Internetplattform seien während seiner Zeit dort so schlimm gewesen, dass sie sogar ein Risiko für die Nationale Sicherheit darstellten, erklärte Zatko. Der im Januar gefeuerte Manager hatte im Juli eine Beschwerde als Whistleblower gegen das Unternehmen eingereicht. Zatko, der mit seinem aus früheren Hacker-Zeiten stammenden Pseudonym »Mudge« bekannt ist, bezeichnete die Zustände bei Twitter als »tickende Bombe an Sicherheitsschwachstellen«. In Kombination mit der Weigerung des Managements, die Probleme gegenüber Aufsehern, Nutzern und Investoren einzuräumen, habe sich Twitter zu einem »realen Risiko« für Millionen Amerikaner entwickelt, hieß es in Zatkos Statement.
Die Aussagen haben auch mit Blick auf den Rechtsstreit zwischen Twitter und Elon Musk um die 44 Milliarden US-Dollar teure Übernahme des Konzerns Brisanz. Der Tesla-Chef hält die Kaufvereinbarung wegen angeblicher Falschangaben und Vertragsbrüche des Unternehmens für ungültig. Die Aussagen des Whistleblowers vor dem Senat kamen unmittelbar vor Twitters Aktionärsabstimmung über den Deal. Wie erwartet hat dort die Mehrheit der Aktionäre für das 44 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebot von Tesla-Chef Musk votiert. Das gab das Unternehmen am Dienstag nach einem außerordentlichen Aktionärstreffen bekannt. Mitte Oktober beginnt ein Gerichtsprozess im US-Bundesstaat Delaware, bei dem entschieden wird, ob Musk die Übernahme durchziehen muss. (dpa/jW)
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