Umfrage: »Lust« am Arbeiten schwindet
Hannover. Einer steigenden Zahl von Menschen in Deutschland vergeht nach einer neuen Umfrage die »Lust« am Arbeiten. Knapp die Hälfte der Beschäftigten (48 Prozent) würde demnach in Teilzeit wechseln, wenn ihr Unternehmen das erlaubte. Und 56 Prozent erklärten, dass sie schnellstmöglich die Arbeit an den Nagel hängen würden, wenn sie finanziell nicht auf den Job angewiesen wären. Das hat das Umfrageinstitut Yougov für eine alljährliche Berufestudie ermittelt, die der Versicherer HDI am Dienstag in Hannover veröffentlichte. Die Demoskopen befragten im Juni und Juli 3.891 Beschäftigte ab 15 Jahren. Vor Beginn der Coronapandemie 2019 hatten noch 41 Prozent gesagt, dass sie bei ausreichenden Finanzen das Arbeiten am liebsten einstellen würden. Mehr als drei Viertel sagten, dass sie die Einführung der Vier-Tage-Woche in ihrer jeweiligen Firma begrüßen würden, eine große Mehrheit allerdings nur bei vollem Lohnausgleich. (dpa/jW)
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Leserbrief von Reinhard Hopp aus Berlin (28. September 2022 um 11:29 Uhr)Was für ein demagogischer Schwachsinn! Die Menschen in meinem/unserem sozialen Umfeld haben ganz andere Sorgen bzw. Motive als »Work-Life-Balance« oder »Selbstverwirklichung«. Die schuften seit Jahren krass unterbezahlt unter immer unerträglicher gewordenen Sklavenbedingungen, pfeifen längst schon aus dem letzten Loch, sind gesundheitlich vielfach bereits erkennbar angeschlagen und greifen aus purer Verzweiflung und rein existenzieller Notwehr immer häufiger zu der einzigen Waffe, die ihnen noch verbleibt, der Krankmeldung oder – so sie noch jung genug sind, zu einem Berufs- oder Arbeitsplatzwechsel (falls möglich) – zur Flucht durch Notwehr-Kündigung. Da geht es nicht um so etwas wie das bildungs- und besitzbürgerliche »Lust«-Prinzip einer »grünen« Parteiklientel, sondern um das nackte Weiter- und Überleben.
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