Glück gehabt
Bevor die Gebrüder Robinson nicht die Bühne entern, wollten die meisten Fans der Black Crowes nicht mit Sicherheit davon ausgehen, dass das Konzert im Berliner Tempodrom auch tatsächlich stattfindet. Zu oft ist es schon verschoben worden, zwei Jahre bereits, so dass die Tour anlässlich des 30jährigen Jubiläums ihres ersten Albums von 1990 schon ziemlich verspätet läuft. Doch dann sind sie da, eine Jukebox steht auf der Bühne, eine große Bar und schließlich auch die Band. Mit lange Zeit nicht erlebter Frische und Spielfreude geht es durch das Southern-Rock-Repertoire von »Shake Your Money Maker«, erst »Twice As Hard«, dann »Jealous Again«. Chris Robinson tanzt wie der einst junge Spund, Rich Robinson hackt die Riffs mit Tightness, die Soli mit präzisem Tonverständnis. Und alle zusammen haben den Spaß ihres Lebens, man solle sich an diesem Montag abend fühlen wie auf einer Terasse in Georgia am Sonntag nachmittag, meint der Frontmann. Hit folgt auf Hit, zu späterer Stunde auch die weiterer Alben: »Wiser Time« und zum Schluss »Remedy«. Ein nahezu perfekter Rockabend. Die Fans in Hamburg hatten dann kein Glück mehr. Das Konzert der Crowes am Dienstag wurde kurz vor Einlass abgesagt, aus »gesundheitlichen Gründen«. (mme)
Mehr aus: Feuilleton
-
Sind so viele Pünktchen
vom 13.10.2022 -
Die Kiste ruft
vom 13.10.2022 -
»Offen für Minderheiten? Die Realität ist eine andere«
vom 13.10.2022 -
Musik, die wirken will
vom 13.10.2022 -
Tanz auf dem Vulkan
vom 13.10.2022 -
Nachschlag: Messie-Syndrom
vom 13.10.2022 -
Vorschlag
vom 13.10.2022