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Aus: Ausgabe vom 10.10.2022, Seite 10 / Feuilleton
Sprache

Frühes Staunen

Der Schriftsteller und Musiker Max Goldt (»Katz und Goldt«, Foyer des Arts) hat den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache erhalten. Mehr als 200 Gäste nahmen nach Angaben der Eberhard-Schöck-Stiftung, die den Preis vergibt, an der 21. Verleihung in Baden-Baden am Samstag teil. Die Jury hatte entschieden, Goldt sei »ein Meister der kleinen Formen, ein strenger Stilist, doch gleichzeitig offen für sehr freie poetische Formen«. Zudem sei er »ein wirkmächtiger Kritiker schludriger Sprache, in der sich schlampiges Denken offenbart«.

Goldt selbst berichtete über sein bereits frühes Staunen über die Sprache: »Ich muss etwa neun gewesen sein, als mir auffiel, dass das Wort ›anhalten‹ eine Bedeutung hat, die ihr genaues Gegenteil mit einschließt«, sagte der 1958 in Göttingen geborene Goldt nach Angaben der Stiftung. »Das Auto, das anhält, ist ein Auto, das aufhört zu fahren. Ein anhaltender Regen ist hingegen ein Regen, der nicht aufhört, vom Himmel zu fallen.« Die Stiftung verleiht den Kulturpreis Deutsche Sprache seit 2001 für besondere Verdienste um die deutsche Sprache. Jacob-Grimm-Preisträger und -Preisträgerinnen sind unter anderem Udo Lindenberg, Cornelia Funke, Frank Schirrmacher, Loriot, Ulrich Tukur, Katharina Thalbach. (dpa/jW)

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