Antifaschist Siegmund Gingold gestorben
Paris. Siegmund Gingold ist tot. Der Antifaschist und Kommunist starb im Alter von 100 Jahren am Montag in Paris, wie jW von der VVN-BdA erfuhr. Gingold wurde am 11. Juli 1922 in Aschaffenburg als Sohn einer jüdischen Familie geboren. Diese emigrierte 1933 mit ihm von Frankfurt am Main nach Frankreich. Nach der Besetzung durch die Wehrmacht 1940 engagierte er sich in der kommunistischen Jugend, wurde verhaftet und erst nach Monaten freigelassen. Wie sein Bruder Peter und drei weitere ältere Geschwister war er fortan in der Résistance aktiv. Eine Schwester und ein Bruder wurden in Auschwitz ermordet. Nach dem Krieg beteiligte sich Gingold an der Protestbewegung gegen die IG Farben in Abwicklung. (jW)