Kartoffelbrei für Monet
Das Potsdamer Museum Barberini hat nach der Attacke von Klimaaktivisten gegen das Gemälde »Getreideschober« (1890) von Claude Monet die Kontrollen der Besucher ausgeweitet. »Im Zuge der verschärften Sicherheitsmaßnahmen finden Taschenkontrollen statt«, teilte eine Museumssprecherin am Montag auf Anfrage mit. Weiterhin dürften nur Taschen in die Ausstellung mitgenommen werden, die nicht größer als DIN A4 seien.
Nach Angaben der Klimaschutzprotestgruppe »Letzte Generation« hatten ein Mann und eine Frau am Sonntag Kartoffelbrei auf das Gemälde geschüttet. Die Gruppe forderte von der Politik wirksame Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels. Das verglaste Bild wurde nach der Attacke untersucht und wurde laut Museum demnach nicht beschädigt.
Die beiden Klimaaktivisten hätten bei der Attacke Umhängetaschen getragen, die der Größe entsprachen, die mit in die Ausstellung genommen werden dürften, so die Museumssprecherin. »Der Kartoffelbrei befand sich in kleinen Behältern, die theoretisch auch unbemerkt hätten am Körper getragen werden können.« Nach neuesten Angaben der Sprecherin waren an der Attacke fünf bis sechs Personen beteiligt.
Die Polizei ermittele gegen zwei Beschuldigte wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch, erklärte eine Polizeisprecherin. Ihnen werde vorgeworfen, das Gemälde am Sonntag nachmittag mit einer gelben Flüssigkeit bespritzt zu haben. Anschließend hätten sich die beiden in der Nähe des Bildes mit jeweils einer Hand festgeklebt.
Die Stiftung des Museumsgründers und Multimilliardärs Hasso Plattner hatte das Bild von Monet im Jahr 2019 für knapp 111 Millionen Euro in New York erworben. »Herr Plattner ist sehr betroffen«, sagte die Museumssprecherin. »Wir stimmen unser Vorgehen eng mit ihm ab.« (dpa/jW)
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