Splitter in der Schulter
Der Rahmen der Synagogentür in Halle, Röntgenbilder von Metallsplittern in der Schulter eines Opfers des Oktoberfestattentats oder ein Drohbrief an einen fränkischen Bürgermeister – diese und andere Exponate in der gerade eröffneten Ausstellung in Nürnberg sollen Rechtsterrorismus in Deutschland greifbar machen. »Es ist uns sehr wichtig zu zeigen, dass Menschen davon betroffen sind, dass sehr individuelle Schicksale dahinter stehen«, sagt Kurator Steffen Liebscher vom Memorium Nürnberger Prozesse. Das Museum erinnert an die Kriegsverbrecherprozesse gegen führende Nazis in Nürnberg. Diese sind auch der Ausgangspunkt der Ausstellung zum »Rechtsterrorismus von 1945 bis heute«. Auch damals habe es Anschläge oder zumindest Pläne dafür auf das internationale Militärgericht und Einrichtungen der Besatzer gegeben, die Rechtsterroristen trügen die Ideologien und Verschwörungsmythen bis in die Gegenwart, erläutert Liebschers Kollegin Rebecca Weiß. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Liebscher hat sie 25 Fälle von Rechtsterrorismus ausgewählt, darunter die Attentate im neuseeländischen Christchurch 2019 oder die NSU-Morde. (dpa/jW)
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