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Aus: Ausgabe vom 10.11.2022, Seite 10 / Feuilleton
Archäologie

Kein lausiger Satz

Israelische Forscher haben in Israel eine rund 3.700 Jahre alte Inschrift auf einem Läusekamm aus Elfenbein entdeckt. Es handele sich dabei um den ältesten geschriebenen Satz in kanaanitischer Sprache, der bisher in Israel gefunden wurde, teilte die Hebräische Universität Jerusalem (HU) am Mittwoch mit. »Möge dieser Stoßzahn die Läuse in Haar und Bart ausrotten«, steht demnach auf dem Fundstück, das auf etwa 1.700 Jahre v. u. Z. datiert wird. »Die Inschrift ist ein direkter Beweis für die Verwendung des Alphabets im täglichen Leben vor etwa 3.700 Jahren. Dies ist ein Meilenstein in der Geschichte der menschlichen Fähigkeit zu schreiben«, teilte Josef Garfinkel von der HU mit. Der Archäologe war an den Grabungen beteiligt. Außerdem weise der Fund darauf hin, dass auch Menschen mit hohem sozialen Status unter Läusen litten. Elfenbein war zu der Zeit ein teures Material. Der kleine Kamm ist 3,5 mal 2,5 Zentimeter groß und wurde bereits 2017 gefunden, wie es in der Mitteilung der Universität hieß. Die Inschrift sei aber erst dieses Jahr bei einer Nachbearbeitung entdeckt worden. Zuvor seien in Israel bereits einzelne Wörter in der kanaanitischen Sprache entdeckt worden, allerdings nie ein vollständiger, aussagekräftiger Satz. (dpa/jW)

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