Aus: Ausgabe vom 29.11.2022, Seite 4 / Inland
Steinmeier begrüßt Hungersnot-Resolution
Berlin. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die geplante Einstufung der Hungersnot Anfang der 30er Jahre in der Sowjetunion als einen angeblich einsitig gegen die Ukraine gerichteten Völkermord durch den Bundestag begrüßt. Für die gemeinsame Resolution der Ampelfraktionen sowie der Union sei er »sehr, sehr dankbar«, sagte Steinmeier am Montag der Deutschen Welle. Über die Resolution soll am Mittwoch abgestimmt werden. Der Hungersnot in den Jahren 1932/33 infolge von Dürren, Missernten und Fehlern bei der Zwangskollektivierung waren sieben Millionen Menschen in der ganzen UdSSR zum Opfer gefallen. Ukrainische Nationalisten sprechen in geschichtsrevisionistischer Weise von einem gezielten »Holodomor« gegen die Ukraine. (AFP/jW)
-
Leserbrief von Fred Buttkewitz aus Ulan - Ude, Russland (29. November 2022 um 12:48 Uhr)Das einzige Land, welches bisher einen Völkermord im gesamten europäischen Teil der früheren UdSSR, damit also auch in der Ukraine, nicht nur plante, sondern mit dessen Verwirklichung zügig begann, war Deutschland im Zweiten Weltkrieg (Pläne Hitlers und Himmlers, 30 Millionen verhungern zu lassen und den Rest nach Sibirien zu vertreiben, wo noch einmal mindestens so viele verstorben wären, ohne die entsprechenden landwirtschaftlichen Bedingungen). Wenn das deutsche Parlament mehrheitlich so schamlos ist, die Geschichte vollkommen in ihr Gegenteil zu verdrehen, so hat der russische Botschafter alles Notwendige dazu gesagt. Will hier jemand sein schlechtes Gewissen betäuben? Doch es ist unwahrscheinlich seit der von Scholz ausgerufenen Zeitenwende, dass da in Bezug auf Russland noch irgendein Schuldbewusstsein existiert. Ihnen ist jedes, aber auch jedes Propagandamittel recht. Hier eine kleine Geschichte: In der Familie meiner Schwiegermutter (Ukrainerin) verstarben bei der besagten Hungersnot in der Ukraine zehn Personen, darunter ihr Vater und alle Geschwister. Übrig blieben nur sie selbst und ihre Mutter. Sie stiegen in einen Zug und fuhren möglichst weit weg aus der Ukraine, in Richtung Osten (nach Russland). Zufällig stiegen sie in Ulan-Ude aus dem Zug aus. Da heiratete sie dann, meine Frau wurde dort geboren. Indirekt wegen dieser Hungersnot lebe auch ich jetzt hier. Mein Schwiegervater (Russe) und meine Schwiegermutter sprachen trotzdem bis zum Schluss ihres Lebens mit Hochachtung von Stalin, obwohl ja nun familiär aller Grund bestanden hätte, ihn zu hassen, sollte der Bundestag recht haben. Es ist übrigens das gleiche Parlament, welches im Augenblick gerade durch die von ihm beschlossenen Sanktionen gemeinsam mit anderen Ländern des »Wertewestens« für eine Hungersnot in Syrien sorgt. Dieser Irrsinn hat Methode. Nun muss man ja Stalin tatsächlich unzählige geplante Morde zurechnen. Diese Hungersnot gehört allerdings nicht dazu.
-
Leserbrief von Reinhard Hopp aus Berlin (29. November 2022 um 09:22 Uhr)»Geschichte« war schon in der Eifel-Dorfschule (Volksschule) der 1960er Jahre mein Lieblingsfach. Niemals hätte ich mir damals vorstellen können, mal einen solch unbeschreiblichen Ekel gegenüber demselben empfinden zu können.
Mehr aus: Inland
-
»Berlin hat seine Machtposition ausgenutzt«
vom 29.11.2022 -
Keine Luftschlossbauerin
vom 29.11.2022 -
Konferenz der Kriegstreiber
vom 29.11.2022 -
Bauern in »Sippenhaftung«
vom 29.11.2022 -
Hilfe zum Sankt-Nimmerleins-Tag
vom 29.11.2022