Resignationslos
Hannes Heer in einem Gespräch mit Gabriele von Arnim über die Um- und Neubewertung von Geschichte
Matthias ReicheltAuf einer Veranstaltung in der Friedrich-Ebert-Stiftung las am Mittwoch abend Hannes Heer aus seinem soeben im Aufbau-Verlag erschienenen Buch »Vom Verschwinden der Täter. Der Vernichtungskrieg fand statt, aber keiner war dabei« und vertiefte in einem Gespräch mit der fachkundigen Gabriele von Arnim (»Das große Schweigen«, 1989) die verschiedenen Aspekte des »roll back« und des Revisionismus in der historischen und politischen Debatte. Heer konzentrierte sich dabei vor allem auf die revidierte Wehrmachtsausstellung und das Buch von Jörg Friedrich »Der Brand«, das von allen kürzlich erschienenen Publikationen zu den Themen Bombenkrieg und Vertreibung am deutlichsten eine Umwertung von Termini vornimmt.
Der neuen Wehrmachtsausstellung, die das fotografische Material nicht nur um die von den Gutachtern beanstandeten 20 Fotos, sondern um die Hälfte der vormals 1 400 Bildzeugnisse reduzierte, warf Heer eine Rückkehr zum (westdeutschen!) Forschungsstand der frühen 80er Jahre vor und wertete dies als opportunistischen Gefälligkeitsdienst, der mit Anerkennung der frühen Kritiker und Besuchen von Bundeswehreinheiten belohnt wurde. Heer machte seine Ausführungen in einem...
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