Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 03.04.2004, Seite 16 / Aktion

Nicht nachlassen

Zum Abschluß unserer aktuellen Aktion: 957 Abos. Nicht schlecht! Trotzdem bleibt die Zielmarke 1000

Liebe Leserinnen und Leser!

Auch auf Buchmessen, Infoständen, bei Veranstaltungen und Diskussionen bekommen wir verstärkt bestätigt, wie dringend diese Zeitung gebraucht wird. Welche Tageszeitung setzt sich konsequent gegen Sozialabbau ein, deckt die Hintergründe und Ursachen der aktuellen kapitalistischen Entwicklungen schonungslos auf, zeigt die Zusammenhänge zwischen Kriegstreiberei, Sozialabbau und zunehmenden Rassismus auf? Tageszeitungen sind mit Regierungsparteien verbandelt. In der Regel sind sie ökonomisch von ihren Anzeigenkunden abhängiger als von ihren Abonnenten: Weit über 60 Prozent der Umsätze werden mit Anzeigen verdient. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich zu über 90 Prozent durch ihre Aboeinnahmen. Und sie gehört der Genossenschaft LPG junge Welt e.G., in der jeder Mitglied werden kann.

Unsere Abhängigkeit von Aboeinnahmen macht es zur Überlebensaufgabe, den Bestand an bezahlten Abonnements zumindest zu halten. Denn auch für uns gelten Marktgesetze: Produzieren wir nur Verluste, werden wir vom Markt geschmissen. Deshalb haben wir in den letzten Wochen eine Aktion durchgeführt, mit der wir 1 000 neue Printabos und Internetabos, aber auch Umsteiger einwerben wollten. Umsteiger von einer niedrigen Preisklasse auf eine höhere zählen dabei genauso wie ein Abo, weil den Mehreinnahmen keine zusätzlichen Kosten gegengerechnet werden müssen. Unsere Leserinnen und Leser können bei den Printabos zwischen drei unterschiedlichen Monatsabopreisen auswählen – entscheidend ist dabei ihre eigene ökonomische Situation. Bei uns bekommen also nicht automatisch die Studenten oder Arbeitslosen den ermäßigten Preis, sondern jeder Neuabonnent entscheidet selbst, ob er das verbilligte Sozial-, das Normal- oder das Soliabonnement bezahlt. Die Zahler der teuersten Preisklasse subventionieren damit die Abonnements der ökonomisch schwächer gestellten. Es spricht für unsere Leserinnen und Leser, daß dieses System seit Jahren hervorragend funktioniert.

Noch einfacher können regelmäßige Internetleser ihre Abogebühr den Verhältnissen im Geldbeutel anpassen. Zunächst ist fast das komplette Printangebot auf unserer täglich neu bestückten Internetseite kostenlos einsehbar (Internetabonnenten erhalten die Beilagen früher und ab und zu auch exklusive Texte). Jeder, der die Zeitung dort regelmäßig liest und an ihrem Erhalt interessiert ist, kann abonnieren und selbst den Preis festlegen, den er regelmäßig an uns bezahlt oder von uns einziehen läßt. So sind unsere alternativen Analysen und Informationen frei zugänglich – und wir haben trotzdem die Chance, dabei auf unsere Kosten zu kommen.

Unser Ziel war es, bis Ende März 1 000 neue Printabos, Internetabos und Umsteiger auf eine höhere Preisklasse einzuwerben. Dieses Ziel haben wir nur knapp verfehlt. Allen Unterstützern danken wir recht herzlich, bitten aber auch darum, bei den Bemühungen um neue Abos nicht nachzulassen. Denn die Ausgangslage hat sich noch nicht grundlegend geändert.

Verlag und Redaktion

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!