Nigeria: Schwere Vorwürfe gegen Armee
Abuja. Nigerias Außenminister Geoffrey Onyeama hat Medienberichte zurückgewiesen, nach denen die Armee massenhaft Schwangerschaftsabbrüche erzwungen habe. Die »Behauptungen« seien »wertlos« und enthielten »keinerlei Wahrheit«, sagte Onyeama am Dienstag in der Hauptstadt Abuja bei einer Pressekonferenz. Onyeama versprach gleichzeitig, dass die Armee die »skandalösen Behauptungen« dennoch untersuchen wolle. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte Anfang Dezember eine umfassende Recherche veröffentlicht, nach der die nigerianische Armee in dem von islamistischen Milizen umkämpften Nordosten tausendfach Frauen und Mädchen zum Schwangerschaftsabbruch gezwungen habe. Demnach seien es seit 2013 mindestens 10.000 Fälle gewesen. Die Frauen seien zuvor von der Armee aus zum Teil jahrelanger Geiselnahme von Boko-Haram-Kämpfern befreit worden. Zeuginnen gaben an, das Ziel sei gewesen, etwaige Vaterschaften von Boko-Haram-Kämpfern zu verhindern. (dpa/jW)
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