Angriff auf Dilan S.: Prozess vertagt
Berlin. Am Montag begann vor dem Amtsgericht Tiergarten in Berlin der Prozess wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung gegen drei Tatverdächtige im Fall der vor rund einem Jahr von sechs Personen zuerst rassistisch beleidigten und dann verprügelten 17jährigen Dilan S. Im Gerichtssaal waren zahlreiche Beobachter, die Solidarität mit der jungen Frau zeigen wollten. Weil einer der drei Angeklagten wegen einer angeblichen Coronaerkrankung nicht erschienen war, wurde das Verfahren auf den 3. April vertagt. Der Angriff auf S. sei möglich gewesen, da ihr keiner der Anwesenden an einer Straßenbahnhaltestelle in Prenzlauer Berg zu Hilfe gekommen sei – mit dieser Feststellung rief die Berliner Linke-Abgeordnete Elif Eralp als Prozessbeobachterin vor dem Gerichtsgebäude zu »Zivilcourage« gegen rassistische Gewalt auf. Die Polizei hatte zuerst fälschlich behauptet, es sei zu der Auseinandersetzung gekommen, da S. in einer Straßenbahn keine Coronamaske getragen habe. (jW)
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